Delfine respektvoll erleben – warum Seriosität bei Bootsausflügen entscheidend ist

Delfine sind faszinierende Meeressäuger und gehören zu den beliebtesten Attraktionen im Tourismus. Besonders in der Region Hurghada zieht die Begegnung mit ihnen jedes Jahr tausende Besucher an. Zahlreiche Anbieter werben mit Ausflügen, bei denen Gäste die Tiere aus nächster Nähe sehen oder gar mit ihnen schwimmen können. Doch nicht jedes Angebot ist seriös – und nicht jedes verspricht den Tieren Sicherheit und Schutz.

Wildtiere unter Druck

In den Riffgebieten rund um Fanous West oder Shaab el Erg lassen sich regelmäßig Indo-Pazifische Große Tümmler beobachten. Was idyllisch klingt, ist in der Realität oft problematisch: Mehrere Boote umkreisen stundenlang dieselben Delfingruppen, Zodiacs fahren direkt in die Tiere hinein, Touristen springen ohne Abstand ins Wasser.
Für die Delfine bedeutet das Stress, Verletzungsgefahr und eine massive Störung ihres natürlichen Verhaltens. Auch Taucher und Schnorchler geraten durch unaufmerksames Bootfahren unnötig in Gefahr.

Riffe – Die Schlafzimmer der Delfine

Wenige wissen, dass Delfine tagsüber vor allem eines brauchen: Ruhe. Anders als wir Menschen sind Indo-Pazifische Große Tümmler in der Nacht aktiv – dann gehen sie auf Jagd. Am Tag suchen sie gezielt flache Lagunen und Korallenriffe auf, um sich auszuruhen. Diese Plätze sind für sie überlebenswichtig, denn sie bieten Schutz vor Haiangriffen, die meist aus der Tiefe erfolgen.

Besonders kritisch ist die Zeit zwischen 9 und 12 Uhr am Vormittag. Genau in diesem Zeitraum halten sich viele Delfine in den flachen Riffen auf, um zu schlafen. Und genau dann jagen die meisten Anbieter mit ihren Booten und Zodiacs die Tiere – ausgerechnet in der Phase, in der Ruhe und Schutz am wichtigsten wären.

  • Schlafende Delfine verhalten sich dabei ganz besonders:
    Sie schließen nur ein Auge, da immer nur eine Gehirnhälfte schläft, während die andere wach bleibt.
  • Sie schwimmen langsam weiter, selbst im Schlaf.
  • Sie bleiben dicht zusammen, um sich gegenseitig Schutz zu geben.
  • Sie tauchen nahezu synchron auf, um Luft zu holen.

 

Auch Spinnerdelfine im südlichen Roten Meer folgen einem ähnlichen Rhythmus. Am frühen Morgen versammeln sie sich an bestimmten Riffen, um sich zu sozialisieren, zu paaren und anschließend zu schlafen. Am Nachmittag wachen sie wieder auf und verlassen die Riffe, um sich auf ihre nächtliche Jagd vorzubereiten.

Verhaltenskodex für verantwortungsvolle Beobachtungen

  • Damit diese Tiere geschützt bleiben, gilt ein klarer Verhaltenskodex:
    Delfine niemals mit Booten oder Zodiacs in Lagunen verfolgen.
  • Immer einen Mindestabstand von 50 Metern einhalten.
  • Während ihrer Hauptschlafzeit zwischen 9 und 12 Uhr sollte der Abstand mindestens 200 Meter betragen.

 

Wer diese Regeln missachtet, gefährdet nicht nur die Delfine, sondern trägt auch aktiv dazu bei, dass ihre Lebensräume langfristig geschädigt werden.

Seriös heißt: keine Garantien

Ein seriöser Anbieter wird niemals eine Garantie aussprechen, dass Delfine gesehen oder gar mit ihnen geschwommen werden kann. Wer das verspricht, arbeitet nicht im Sinne der Tiere. Verantwortungsvolle Ausflüge respektieren die Bedürfnisse der Delfine, halten Sicherheitsabstände ein und verzichten auf unnatürliche Interaktionen.
Die Faustregel für Urlauber ist einfach: Sobald ein Anbieter mit „100 % Delfinsichtung“ oder „Schwimmen garantiert“ wirbt, sollten die Alarmglocken läuten.

Elite Red Sea Travel – verantwortungsvolle Begegnungen

Bei Elite Red Sea Travel legen wir größten Wert auf den Schutz von Tieren und Natur. Unsere Ausflüge sind so konzipiert, dass Gäste die Schönheit des Roten Meeres erleben, ohne die empfindlichen Ökosysteme zu belasten. Wir achten strikt auf Abstände, Fahrgeschwindigkeiten und respektvolles Verhalten – sowohl bei Bootsausflügen als auch beim Schnorcheln.

Wir möchten unseren Gästen unvergessliche Momente schenken, aber nicht um jeden Preis. Denn echte Qualität bedeutet, Rücksicht zu nehmen – auf die Meeresbewohner, die Umwelt und die Sicherheit unserer Gäste.

Verantwortung liegt auch bei den Reisenden

Touristen haben es selbst in der Hand, mit ihrer Entscheidung ein Zeichen zu setzen. Wer bewusst Anbieter wählt, die nach klaren Richtlinien arbeiten, schützt die Delfine und trägt dazu bei, dass auch künftige Generationen die Chance haben, diese einzigartigen Tiere in freier Wildbahn zu sehen – so, wie es sein sollte: respektvoll, achtsam und ohne Zwang.